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André Téchiné

Geboren in Frankreich

Der von Jean-Pierre Melville, dem Poetischen Realismus eines Marcel Carné, von Hitchcock und Jacques Rivette beeinflusste André Téchiné entwickelte sich fern des französischen Mainstream zu einem eigenwilligen Autorenfilmer, der in seinen Genre-Variationen zwischen Thriller, Märchen und Romanze um Themen der Liebessehnsucht, der Einsamkeit und der Erlösung am Wasser kreist. In den Handlungen von stupender Einfachheit, kommt es Téchiné wie vielen "cinéastes maudits" (etwa Leos Carax oder Jean-Charles Tacchella) auf die Momente des Lebens an, auf schwierige Entscheidungsprozesse oder Schwebezustände der Psyche.

Seine schönsten Filme drehte der 1943 im Südwesten Frankreichs geborene Téchiné in der heimatlichen, von Grünfarben gesättigten Provinz ("Wilde Herzen", "Meine liebste Jahreszeit"), in der Familien- und Initiationsgeschichten Hand in Hand gehen. Téchiné begann als Autor bei den "Cahiers du Cinéma", debütierte 1969 als Regisseur mit "Pauline haut ab", einer Geschichte um eine psychisch kranke Frau, und legte mit Jeanne Moreau in "Erinnerungen aus Frankreich" 1974 ein erstes Hauptwerk vor. Er näherte sich dem Mythos der drei schreibenden Schwestern Bronte an ("Die Schwestern Bronte", 1978, mit Isabelle Adjani und Isabelle Huppert), versuchte sich am Film noir ("Barocco - Mord um Macht" und "Diebe der Nacht") und verlegte ihn in die geliebte Provinz in "Schauplatz des Verbrechens", in dem seine bevorzugte Hauptdarstellerin Catherine Deneuve ("Begegnung in Biarritz", "Diebe der Nacht") als junge Mutter eine Liaison mit einem steckbrieflich gesuchten Mann eingeht. In "Rendezvous" kommt ein Mädchen (Juliette Binoche), in "Ich küsse nicht" und "Alice und Martin" (mit Binoche) ein junger Mann nach Paris, um Schauspieler zu werden. Sie gehen das Leben als großes Wagnis an, was in allen Téchiné-Filmen wichtig wird. Vor dem Spiegel erleben sie, wie in Filmen von Melville, den Moment der Wahrheit, und sie finden Glück, Ruhe, das Selbst und Erlösung am Wasser. In der melodramatischen Liebesgeschichte "Loin" verschlägt es einen LKW-Fahrer in die Ferne nach Marokko. In "Les égarés" erlebt ein kleine Gruppe von Flüchtlingen im Zweiten Weltkrieg für einige Tage Glück in einem aufgegebenen Bauernhof. Wie "Les temps qui changent" liefen etliche von Téchinés Filmen erfolgreich auf internationelen Filmfestivals.

In "Les Témoins" tauchte Téchiné ins Jahr 1984 ab, in eine Zeit, in der Aids die Gesellschaft in Atem hielt. In leuchtenden Pop-Farben wird von dem jungen Manu erzählt, der in Marseille einen schwulen Arzt und ein Ehepaar kennenlernt. Es kommt zu einer Affäre mit dem Ehemann, bis bei Manu die Krankheit ausbricht. Auf der Berlinale 2007 wurde das Drama für den Goldenen Bären und in Frankreich für den César nominiert. Catherine Deneuve spielt in seinem jüngsten, auf einem authentischen Fall basierenden Drama "La fille du RER" die herrische Mutter der Protagonistin Alice; diese behauptet, in der Pariser Métro Opfer eines antisemitischen Angriffs geworden zu sein.

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