James Mangold
Geboren in USA
Als Professional, der sich in den verschiedensten Genres bewährt hat, gehört James Mangold mit fünf Spielfilmen, die vorgegebene Erzählmuster intelligent variieren, zu den wichtigsten neuen Regisseuren Hollywoods. Ein Liebesfilm, ein Cop Movie, ein Psychiatriedrama, eine romantische Komödie und ein Horrorthriller sind Visitenkarten des Mannes, der Ensemblefilme liebt und sich von Schablonendenken abwendet.
1964 als Sohn eines Kunstmaler-Ehepaares geboren, studierte Mangold Schauspiel und Film am California Institute of the Arts und schloss auch dort ab. Er beeindruckte die Disney Studios mit mehreren Kurzfilmen und entwickelte für sie die animierte Musical-Serie "Oliver & Company." 1995 inszenierte er seinen Debütfilm "Heavy - Liebeshunger", der von der Liebe eines übergewichtigen Kochs (Pruitt Taylor Vince) zur bildschönen Liv Tyler erzählt, fast ohne Dialoge auskommt und in Sundance 1996 den Preis der Jury für die Beste Regie erhielt.
Der Thriller "Cop Land" überraschte mit einem der größten All-Star-Ensembles Hollywoods (Robert De Niro, Harvey Keitel, Ray Liotta, Cathy Moriarty u.a.), allen voran Sylvester Stallone, der sich für die Hauptrolle des lethargischen Vorstadt-Cops, der seine jahrelange Einfältigkeit überwindet und gegen seine korrupten Kollegen vorgeht, über 40 Pfund anfraß und selbst De Niro in den Schatten stellte. "Durchgeknallt" erzählte vom freiwilligen zweijährigen Aufenthalt einer jungen Frau (Winona Ryder) in der Psychiatrie und brachte Angelina Jolie in der Rolle einer rebellischen Patientin den Oscar für die beste Nebenrolle ein. Wieder versammelte Mangold eine illustre Darsteller-Riege (Brittany Murphy, Whoopi Goldberg, Vanessa Redgrave). In der Romanze "Kate & Leopld" konzentrierte er sich auf die Liebe des von Hugh Jackman und Meg Ryan gespielten Paares, das durch ein Zeitloch zusammen geführt wird, wobei der Mann als Aristokrat aus dem 19. Jahrhundert im modernen New York einen Kulturschock erleidet und die Frau ihrer Liebe in die Vergangenheit folgt. Der Horror-Thriller "Identität" führt in einer klugen Variation von Agatha Christies "Zehn kleine Negerlein" zehn Personen in einer langen Nacht in einem Wüsten-Motel zusammen und betreibt auf dem klaustrophobischen Set ein cleveres Spiel mit privaten Geheimnissen, Vermutungen und Irreführungen, die nach etlichen Todesfällen zu einem verblüffenden Finale führen.
2005 drehte er das Johnny-Cash-Biopic "Walk the Line" ab. Joaquin Phoenix verkörperte den Arme-Leute-Sohn, der sich die Mitschuld am Tod seines Bruders gibt, zur Gitarre greift und jenen einzigartigen Sound ins Leben ruft. In angemessener Filmsprache illustriert Mangold die Vita des Stars zwischen Alkoholexzessen, Ruhm und der Liebe zu seiner Frau. Reese Witherspoon spielte June Carter und wurde 2006 als beste Schauspielerin mit einem Oscar geehrt. Beiden Hauptdarstellern wurden noch im selben Jahr ein Golden Globe und zahlreiche weitere Preise überreicht. Außerdem wurde "Walk the Line" als bester ausländischer Film 2006 mit dem Amanda Award, den wichtigsten Filmpreis Norwegens prämiert.
Sein im Jahr 2007 inszenierter Western "3:10 to Yuma" ist ein Remake des 1957 erschienen Westernklassikers "Zähl bis drei und bete" mit Glenn Ford. Der ehemaliger Elitesoldat Dan Evans wird bei Mangold von Christian Bale dargestellt, dessen Leistung von den Kritikern als "kraftvoll" und "intensiv" beschrieben wurde.
Der Regisseur ist seit August 1998 mit Cathy Konrad verheiratet, die auch viele seiner Filme ("Identity", "Walk the Line", "3:10 to Yuma") produziert hat.