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Nastassja Kinski

Geboren am 24.01.1961 in Berlin

Naive Kindfrauen und Lolitas standen am Anfang der Filmkarriere von Nastassja Kinski, die ihre mädchenhafte Sexualität auch in späteren Filmen nie abstreifte, dafür eine katzenhafte Sinnlichkeit und eine tranceartige Verführungskunst kultivierte. Die Tochter von Klaus Kinski wurde 1959 in Berlin geboren und debütierte als stummes Mädchen Mignon in Wim Wenders' "Wilhelm Meister"-Variation "Falsche Bewegung". Sie machte aber mehr durch den Medienskandal auf sich aufmerksam, als sie in Wolfgang Petersens "Tatort"-Krimi "Reifezeugnis" die Geliebte eines Lehrers spielte und kurz hüllenlos zu sehen war. In der Folge stand sie häufig nackt oder unter durchsichtigen Hemdchen ("Leidenschaftliche Blümchen") in Filmen vor der Kamera, die aus ihr eine "Bardot der Achtziger" machen wollten, aber allesamt erfolglos blieben. Kinskis eigentliche Bekanntheit beruhte auf den Fotos und Fotostorys, die Fotografen wie Helmut Newton oder David Hamilton von ihr machten und mit denen sie auf den Titelseiten präsent blieb. Auf dem berühmtesten ist sie 1983 nackt mit einer um ihren Körper gewickelten Schlange zu sehen. Im Film spielte sie die Titelrolle der Haushaltshilfe in Roman Polanskis "Tess" ("César" als beste Hauptdarstellerin), eine Zirkusartistin in Francis Ford Coppolas "Einer mit Herz", die Pantherfrau in Paul Schraders "Katzenmenschen" und die Musikerin Clara Wieck in Peter Schamonis "Frühlingssinfonie", die beinahe alle kommerzielle Misserfolge wurden, insbesondere in Deutschland. Nicht viel anders erging es dem Spionagefilm "Exposed", dem Wüstendrama "Harem" oder dem Krimi "Der Mond in der Gosse". Erst die zweite Zusammenarbeit mit Wim Wenders in "Paris, Texas" brachte Kinski 1984 die erhoffte inländische Resonanz. Kinskis komödiantisches Talent ("Das Hotel New Hampshire", "Bitte nicht heute nacht") ist nie ganz ausgeschöpft worden. Ab Mitte der 80er Jahre trat sie vornehmlich in italienischen Filmen ("Nachtsonne", "Diese vitale Wut") auf, widmete sich den Kindern aus der Ehe mit Ibrahim Moussa, und war sporadisch in US-Filmen ("One Night Stand", "Tödliche Geschwindigkeit") sowie als Engel in Wenders' "In weiter Ferne, so nah!" zu sehen.

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