Peter Przygodda
Geboren in Deutschland
Der bekannteste Schnittmeister, Cutter und Montagekünstler des deutschen Films. Peter Przygodda ist vor allem mit den Filmen von Wim Wenders verbunden, die er (fast) alle schnitt und ihnen ihren unverwechselbaren Rhythmus verlieh. Von "Summer in the City" (1970) bis "Don't Come Knocking" (2005) sorgte Przygodda in klugem Verständnis für die Länge der gewünschten Einstellungen, dass sie ihre Sogkraft nicht einbüßten und in schnelleren Sequenzen noch flüssig erzählten. Von den Plansequenzen aus "Im Lauf der Zeit" bis zu den zur Musik von Madredeus strukturierten Bildfolgen von "Lisbon Story" ist die Montage dem Erzählen vollkommen adäquat.
Przygodda wurde 1941 in Berlin geboren und begann 1969 als Cutter für Thomas Schamonis "Ein großer graublauer Vogel". Er schnitt Filme von Hans Jürgen Syberberg, Klaus Lemke, Volker Schlöndorff ("Die verlorene Ehre der Katharina Blum"), Hans W. Geissendörfer ("Der Zauberberg") und Reinhard Hauff ("Messer im Kopf").
Seit 1977 nennt Przygodda Brasilien seine zweite Heimat. Dort entstand sein eigener zweistündiger Dokumentarfilm "...als Diesel geboren" (1979), der den Wegen der Lkw-Fahrer auf sechs Fernstraßen quer durchs Land folgt. Daneben entstanden TV-Filme wie "Alle Geister kreisen" (1985, mit Gila von Weitershausen), der das Thema Film im Film aufgreift am Beispiel eines Teams, das nach Brasilien reist und in Streit gerät.
Przygodda erhielt mehrere Bundesfilmpreise, u.a. für Wenders' "Falsche Bewegung" und "Der amerikanische Freund".