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David Bennent
Geboren am 09.09.1966 in Lausanne
Deutsch-Schweizer Theater- und Filmschauspieler. Mit zwölf Jahren debütierte er 1979 in der Rolle des zwergwüchsigen, Glas zersingenden und gegen den Nazi-Wahn trommelnden Oskar Matzerath in Volker Schlöndorffs Verfilmung des Günter-Grass-Romans "Die Blechtrommel" und wurde über Nacht bekannt. Die Rolle erwies sich als Segen und Fluch, denn der kleinwüchsige und für den Oskar ideale, heute 1,55 Meter große David Bennent wurde von nun an stets mit dem Goldene-Palme- und Oscar-Gewinnerfilm identifiziert. 28 Jahre später drehte Bennent, inzwischen renommierter Theaterschauspieler mit wenigen Film- und TV-Rollen, wieder mit Schlöndorff: In Kasachstan entstand das Road Movie "Ulzahn - Das vergessene Licht" (2007), wo er als kauziger Schamane Shakumi zum Wegbegleiter eines Franzosen (Philippe Torreton) auf dessen letzter Reise wird.
David Bennent wurde 1966 in Lausanne als Sohn des Schauspielers Heinz Bennent (geb. 1921) und der Tänzerin Diane Mansart in eine Künstlerfamilie geboren, zu der Davids ältere Schwester Anne Bennent (geb. 1963) gehört. Nach der "Blechtrommel" wandte er sich dem Theater zu, erhielt 1984 als einer der jüngsten Schauspieler ein Engagement an der Comédie Francaise in Paris und spielte 1985 an der Schaubühne Berlin. Bennent war in Stücken von Shakespeare als Narr ("König Lear") und als Caliban ("Der Sturm") zu sehen, spielte in Samuel Becketts "Endspiel" und wurde von der Kritik euphorisch ("Das Tollste aber ist David Bennent") wegen seiner "Irrwisch-Auftritte, kindlich-garstigen Kälte und riesigen, ins Ungewisse entfliehenden Augen" gefeiert. Er spielte unter Patrice Chéreau ("Les Paravents"), Klaus Michael Grüber, Robert Wilson, George Tabori, Hans Neuenfels, Arie Zinger, Joel Jouanneau, Thomas Langhoff und Leander Haußmann und gehörte von 1990-1997 sieben Jahre zur Truppe von Peter Brook, mit der er auf Welttournee ging. Mit seinem Vater bestritt er Heiner-Müller/Friedrich-Hölderlin-Abende, war 2006 als alternder Amadeus in "Mozart und Konstanze" am Hamburger Schauspielhaus zu sehen.
Da dem Schauspielkünstler ohne Star-Ruhm das Theater Herzensangelegenheit ist, spielte er nur in wenigen Kinofilmen, so im Krimi "Dog Day" von Yves Boisset (1983), im Fantasyfilm "Legende" (1985) von Ridley Scott, wo er als Naturmagier Honeythorn Gump Tom Cruise im Kampf gegen den Herrscher der Dunkelheit beisteht, in "Poem" (2003) und Spike Lees "She Hate Me" (2004).
David Bennent lebt in Griechenland im Landhaus der Familie.
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