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Erwin Steinhauer

Geboren am 19.09.1951 in Wien

Das immer lächelnde, zugewandte, charmante und weltoffene Verhalten seiner Figuren täuscht. Hinter den vom österreichischen Schauspieler und Kabarettisten Erwin Steinhauer verkörperten Figuren lauern Chauvinismus und die Heimtücke des Biedermanns, den er mit alpenländischer Grandezza ebenso virtuos vorführt wie Familienväter oder Inspektoren. Steinhauers spöttische Mimik überführt seine Widersacher der Lächerlichkeit, er deckt grinsend auf oder setzt sich maliziös über Widerstände hinweg. Wo beim Kollegen Josef Hader ein Zug Resignation in die Auflehnung und Rebellion spielt, hat Steinhauer die Regeln des Systems durchschaut. Er weiß als Gendarmerieinspektor Simon Polt in Julian R. Pölsners ORF/Arte-Krimireihe "Polt" (2001-2003) von Alfred Komarek mit Beamtentum, Ermittlungen und Behördenfilz umzugehen, indem er sie für seine Zwecke nutzt. Fast noch besser ist Steinhauers rücksichtsloser, verbindlich freundlicher und aalglatter chauvinistischer Ferdinand Grünsteidl, Exnationalrat und bankrotter Unternehmer, der als Gegenspieler von Inspektor Trautmann in sieben Folgen von Harald Sicheritz' ORF-Krimireihe "Trautmann" (seit 2000, nach Ernst Hinterberg) dem Ermittler das Leben schwer macht. 2004 nahm Steinhauer in der achten Folge seinen Abschied aus der Karmelitergasse und segnete das Zeitliche. Ein Pendant zu seinen mit privatem wie öffentlichem typischen Wiener Schmäh nicht knausernden Figuren sind seine Familienväter, vor allem in den Filmen unter der Regie von Wolfgang Murnberger ("Brüder"-Trilogie) und Xaver Schwarzenberger ("Single Bells", 1997, "Stella di Mare", 1998, "O Palmenbaum", 2000, "Meine schöne Tochter", 2005): Ob er zu Weihnachten verbotenerweise eine Tanne fällt, eine angebliche Yacht als Segelbootwrack aufmöbeln muss oder dem trauten Heim entflieht, immer hat Steinhauer böse Repliken und Kommentare in der Hinterhand. Erwin Steinhauer wurde 1951 in Wien geboren, studierte Germanistik und Geschichte, brach das Studium ab und schrieb freischaffend Lieder und Texte. 1974 war er Mitbegründer des Kabaretts "Keif", trat am Wiener Simpl und im Theater der Courage auf österreichischen und deutschen Bühnen auf. Seit 1982 tourt Steinhauer mit Soloprogrammen ("Entlassen", "Wir lachen nie"), Kabarett-Revuen ("Alles Walzer") und politischem Kabarett ("Ausrichten - Ein Lebensprinzip"), für die er 1983 mit dem Salzburger Stier und 1986 und 2004 mit dem Österreichischen Kleinkunstpreis ausgezeichnet wurde. Steinhauer hatte zwischen 1982 und 1988 Engagements am Wiener Burgtheater, war 1995 der Mammon in der Salzburger "Jedermann"-Aufführung, und spielte 1998 und 2005 (in Wolfgang Bauers "Change") am Wiener Volkstheater. Steinhauers erste TV-Rolle war 1978 der Mann an der Schreibmaschine im KZ Buchenwald in der amerikanischen TV-Serie "Holocaust". Bis 2006 folgten circa 60 weitere Filmrollen. Für seinen Inspektor Simon Polt wurde Steinhauer 2002 in Baden-Baden anlässlich "Blumen für Polt" mit dem Sonderpreis der deutschen Akademie der darstellenden Künste und daheim mit dem Publikumspreis Romy als beliebtester österreichischer Schauspieler ausgezeichnet.

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