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Günther Maria Halmer
Geboren am 05.01.1943 in Rosenheim
Die Zahl seiner Fernsehauftritte ist Legion, sein "Anwalt Abel" - ein Schlitzohr im Gerichtssaal und ein Hallodri unter der Robe, wenn er Frauen von Iris Berben bis Maja Maranov nachstellt - war eine der erfolgreichsten TV-Figuren der neunziger Jahre. Etwas von Abel ist in allen Rollen von Günther-Maria Halmer zu spüren, seien sie Unternehmer, Verleger, Scheidungsanwälte ("Trennungsfieber") oder Pfarrer ("Die Mutprobe").
1943 in Rosenheim geboren, ging Halmer nach der Schule mehrere Jahre ins Ausland und arbeitete u.a. zwei Jahre als Bergwerksarbeiter in Kanada. Mit 25 Jahren besuchte er die Otto-Falckenberg-Schule in München und debütierte 1969 am Münchner Residenz-Theater in Marieluise Fleißers "Pioniere in Ingolstadt". Seitdem trat er u.a. am Wiener Theater in der Josefstadt auf und unternahm zahlreiche Theatertourneen. 1975/76 wurde Halmer als "Tscharlie" in Helmut Dietls TV-Serie "Münchner Geschichten" besetzt und trotz der Dialekt-Rolle zum TV-Star, der in mittlerweile über 120 Produktionen u.a. unter der Regie von Klaus Lemke ("Ein verhexter Sommer"), Michael Verhoeven ("Die Mutprobe"), Nico Hofmann ("Quarantäne") oder Manfred Stelzer ("Trennungsfieber", mit Senta Berger) zu sehen war.
Halmers Rollen tragen teils phlegmatische Züge, teils die Selbstgefälligkeit des erfolgreichen Verführers jeden Alters in sich, er ist maulfaul und beredt, achselzuckend und intensiv, wie in seinem Kurzauftritt als Freund der gesuchten Terroristen in dem Bundesfilmpreisträger "Die innere Sicherheit".
Zu Halmers internationalen Rollen gehören Auftritte in "Gandhi", "Sophies Entscheidung", als KZ-Kommandant Höß in dem TV-Mehrteiler "War and Remembrance" und als evangelischer Pastor Dibelius in Costa-Gavras' Verfilmung des Rolf-Hochhuth-Stücks "Der Stellverteter". Für das deutsche Fernsehen war er in den letzten Jahren u.a. im Mehrteiler "Das Wunder von Lengede", als skrupelloser Klinikchef in Rainer Kaufmanns preisgekröntem Sterbedrama "Marias letzte Reise" sowie in "Plötzlich Opa" in einer Paraderolle als grantelnder Großvater, der seinen verwaisten Enkel bei sich aufnehmen muss, zu sehen.
Seine beste Rolle im Kino spielte Halmer 1990 unter der Regie von Jörg Graser an der Seite von Hanna Schygulla in "Abrahams Gold": Als junger deutscher Bierfahrer aus Niederbayern gräbt er nach dem Krieg mit seinem Gastwirt-Freund neben dem KZ Auschwitz einen Kasten voller Goldzähne aus, den dieser dort vergraben hatte. Er selbst glaubt, die Gnade der späten Geburt zu besitzen, und macht das alles ungerührt mit, bis er erfährt, dass er selbst Jude ist. Halmer bekennt: "Wenn das (der Film) technisch und kommerziell perfekt gemacht ist, bin ich völlig zufrieden. Ich schätze nämlich Kommerzfilme sehr hoch ein."
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