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Jan Josef Liefers

Geboren am 08.08.1964 in Dresden

Ein Casanova mit Rückhand. Er hat immer einen beeindruckenden Text parat, auch wenn er gar nicht weiß, was los ist, und rettet sich so aus den peinlichsten Situationen. Er kann alles, weiß alles und setzt seinen schläfrigen Charme als unwiderstehlich verführerische Waffe ein. Also hat er nicht nötig, um eine Frau zu kämpfen, vielmehr zwingt er ihr durch gespielte Passivität und Desinteresse die Initiative auf. Häufig mit Dreitagebart, wirkt Jan Josef Liefers schüchtern und verklemmt, in Wahrheit aber steckt hinter den verschatteten Augen ein filmisches Schlitzohr erster Güte. Seine vielleicht beeindruckendste Leistung, die ihn in den Olymp deutscher Filmstars katapultierte, ist der Möchtergern-Poet Bodo, der in Helmut Dietls genialer Satire "Rossini" mit geklauten Gedichten um Gudrun Landgrebe buhlt, den Rivalen Heiner Lauterbach nicht ausstechen kann und dessen Beischlaf beisteht. Für solche Männer sterben Frauen (zumindest wie hier im Film). Jan Josef Liefers wurde 1964 in Dresden als Sohn eines Regisseurs und einer Schauspielerin geboren und war zunächst Tischler, bevor er an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin (Ost) seine Ausbildung absolvierte und auf Bühnen in Berlin und Hamburg auftrat. In der Spätphase der DDR ist er noch in zwei Spielfilmen zu sehen: als Forschungsreisender Alexander von Humboldt in "Die Besteigung des Chimborazo" und als deutscher Soldat in Griechenland in der Parabel "Der Fall". Nach der Wende schlägt er sich durch, bis ihm mit dem Doppelschlag "Rossini" und "Knockin' on Heaven's Door" (als zerzaust verkorkster Rudi, der von Til Schweiger zum Sterben ans Meer gebracht wird) 1996/97 über Nacht der Durchbruch gelingt. Seither ist Liefers ein Name mit wenigen Flops im Kino (die Gruselmär "Sieben Monde" und "Kai Rabe") und vielen Tops im Fernsehen, wo er seit 2002 in der "Tatort"-Reihe als Rechtsmediziner Prof. Dr. Karl-Friedrich Börne aus Münster populär wird. Seine besserwisserische Arroganz im Spiel mit Axel Prahl als Hauptkommissar Frank Thiel, mit der er häufig Schiffbruch erleidet, ist ein Vergnügen. In Erinnerung bleiben die TV-Movies "Halt mich fest!" (1999), Tragikomödie um eine deutsche Rockband, "Das Wunder von Lengede" (2004), wo er als eingeschlossener Bergmann im Stollen stirbt, und "Die Nachrichten" (2005), wo er als erfolgreicher Anchorman an seine IM-Vergangenheit erinnert und erpresst wird. Liefers führt auch Regie, so in der TV-Liebeskomödie "Jack's Baby" an der Seite von Veronica Ferres. Für "Rossini" erhielt Liefers 1997 den Bayerischen Filmpreis als Bester Nachwuchsdarsteller. 2000 folgten der Bayerische Fernsehpreis für "Jack's Baby" und der Baden-Badener Spezialpreis für "Halt mich fest!". Der Tatort "Der dunkle Fleck" war 2003 für den Adolf-Grimme-Preis nominiert. Liefers lebte einige Jahre mit der Schauspielerin Ann-Kathrin Kramer. Mit seiner Lebensgefährtin Anna Loos ("Halt' mich fest!") hat er seit Oktober 2002 eine Tochter.

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