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Julia Jentsch

Geboren am 20.02.1978 in Berlin

Deutsche Schauspielerin. Mit stiller, verhaltener Kraft spielt sie Frauen, die aus der Rolle fallen, mutige Rebellinnen und von schmerzhaftem Schicksal getriebene, tragische Heldinnen, die als Menschen mit Haltung und Zivilcourage ihren Weg gehen. Julia Jentsch gelang als "Sophie Scholl" (2005), Ikone der deutschen Widerstandsbewegung im Dritten Reich, eine Meisterleistung, weil sie die störrische Idealistin mit Würde und Integrität spielte, die ihre Peiniger nicht zu brechen vermögen. Die willensstarke Weiblichkeit von Jentsch geht einher mit einer scheu und distanziert erscheinenden Körperlichkeit, einer Zurückhaltung, die sie selten aufgibt. Sie bleibt in Emotionen und Sehnsüchten undurchdringlich, behält ihr Geheimnis. Julia Jentsch besitzt eine außerordentliche Wandlungsfähigkeit, was das harte Training an der Schauspielschule mit sich gebracht haben mag, sie kann bodenständig wie in "Schneeland", aufreizend wie in "Die fetten Jahre sind vorbei", komisch wie in "I Served the King of England" sein. 2007 nimmt Jentsch die Herausforderung an, in "Effi" die Effi Briest zu verkörpern, Theodor Fontanes Romanheldin, die sich in der Bismarck-Zeit als lebenslustige junge Frau aus einer langweiligen Ehe in eine Affäre mit einem Offizier fortstiehlt und an konservativen Wertvorstellungen, Doppelmoral und Ehrbegriffen der preußischen Gesellschaft scheitert. Nach Marianne Hoppe (1939), Ruth Leuwerik (1956), Angelica Domröse (1970) und Hanna Schygulla (in Fassbinders Version von 1974) ist Jentsch die fünfte deutsche Schauspielerin, die Effi Briest im Film spielt. Julia Jentsch wurde 1978 in Berlin als Tochter eines Richters geboren, besuchte nach dem Schulabschluss an der Waldoberschule die Schauspielschule Ernst Busch und machte auf der Bühne Karriere. 2002 wurde sie von "Theater heute" als Beste Nachwuchsschauspielerin geehrt, seit 2001 gehört sie zum Ensemble der Münchner Kammerspiele. Sie war Antigone, Desdemona und Gretchen, spielte in klassischen ("Orestes") und modernen Stücken ("Der bittere Honig"). 1999 debütierte sie im Fernsehen, fiel 2002 als missbrauchtes, geistig verwirrtes Mädchen in "Bloch: Tausendschönchen" auf. Sie spielte in der "Tatort"-Folge "Bitteres Brot" mit Eva Mattes eine Kommissarin, in der Komödie "Die Braut wusste von nichts" eine Bigamistin, in "Kronprinz Rudolfs letzte Liebe" (2006) die jüdische Bäckertochter Marie, und in "Frühstück mit einer Unbekannten" (2007) die Geburtshelferin Gina, die der Kanzlerin (Iris Berben) auf dem G8-Gipfel die Meinung geigt. Im Kino war Jentsch die Freundin von Roman Knizka in "Mein Bruder, der Vampir" (2001), Klassenkämpferin ("Jedes Herz ist eine revolutionäre Zelle"), im Trio der Entführer in Hans Weingartners "Die fetten Jahre sind vorbei" (2004), "Sophie Scholl", sexuell missbrauchte Bauerntochter Ina in Hans W. Geißendörfers "Schneeland" (2004) und die sudetendeutsche Turnlehrerin in Jiri Menzels Schweijkiade "I Served the King of England" (2007), wo sie genüsslich "nationalsozialistischen Beischlaf" mit dem Führerbild hat. Julia Jentsch wurde für "Die fetten Jahre..." mit dem Bayerischen Filmpreis 2004 als Beste Nachwuchsschauspielerin ausgezeichnet. Für die Sophie Scholl wurde sie mit dem Silbernen Bären der Berlinale 2005, dem deutschen Filmpreis 2005 und dem Europäischen Filmpreis 2005 geehrt.

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