Max von Thun
Das Aristokratische und das schauspielerische Talent wurden ihm in die Wiege gelegt. Und so war es kein Zufall, dass Max von Thun die Titelrolle in "Kronprinz Rudolfs letzte Liebe" (2006) spielte. Schließlich ist der Sohn des Schauspielers Friedrich von Thun ("Dr. Schwarz & Dr. Martin") durch seine Urgroßtante Sophia Chotek, die mit dem österreichischen Erbprinz Franz-Ferdinand verheiratet war, seinerseits Vetter ersten Grades von Kronprinz Rudolf - und somit mit dem tragischen Titelhelden verwandt. Dessen politische Ambitionen, seine Amouren und Drogentrips sowie den Selbstmord mit seiner Geliebten auf Schloss Mayerling gibt das TV-Melodram von Robert Dornhelm detailgetreu wieder.
Bekannt wurde Maximilian Romedio Johann-Ernst Graf von Thun-Hohenstein, so sein voller Name, als smarter MTV-Moderator der auf ihn zugeschnittenen Anarcho-Sendung "clubmax". Über sie gelangte er zu Fernsehen und Film: 1998 stand er in Sigi Rothemunds "Unsere Kinder! - Verschollen im Urlaub" vor der Kamera, ein Jahr darauf spielte er neben Christine Neubauer in Paul Harathers Komödie "Frische Ware". Er arbeitete für die "SOKO Leipzig" und die "SOKO Kitzbühel", trat in "Polizeiruf 110", "Zwei Profis", "Sinan Toprak ist der Unbestechliche" und zahlreichen TV-Movies und Serien auf. 2007 war er in dem Doku-Drama "Schliemann & Sophia" (mit Heino Ferch in der Titelrolle) und in Kai Wessels "Die Flucht" zu sehen. Hier verkörperte der Adelsspross den Grafen Ferdinand von Gernstorff.
Adelige Personen stehen dem gebürtigen Münchner besonders gut. So spielte er in Xaver Schwarzenbergers "Andreas Hofer" (2001)den Kronprinz Ludwig und in Christian Dugays "Hitler - Der Aufstieg des Bösen" (2003) General Erich von Ludendorff. Mit seinem Vater trat er in Schwarzenbergers Psychodrama "Lamorte" (1997) und in zwei Folgen von dessen populärer Serie "Die Verbrechen des Prof. Capellari" (ZDF) auf.
Im Kino debütierte Max von Thun als in Indien verschollener Titelheld in "Alles wegen Paul" (2001), war in Simon Verhoevens Regiedebüt "100 Pro" (2001) und als amerikanischer Jungesoteriker Anthony in der Hape-Kerkeling-Komödie "Samba in Mettmann" (2004) zu sehen. In "Mädchen Mädchen 2 - Loft oder Liebe" (2004), der Fortsetzung des Millionenerfolgs von 2001, ist er als Yuppie-Dentist Partner von Karoline Herfurth.
Neben der Schauspielerei hat sich Max von Thun der Musik verschrieben. Als Sänger und Gitarrist der Band 77 (seinem Geburtsjahr) frönt er seiner Leidenschaft für schnörkellosen Rock. Das 2007 veröffentlichte Debütalbum trägt den selbstironischen Titel "Greatest Hits Vol.1" und wurde von dem passionierten Vinyl-Fan zu weiten Teilen in Eigenregie produziert.
2005 wurde er als beliebtester männlicher Schauspieler mit dem österreichischen Romy-Preis ausgezeichnet. 2007 könnte das Jahr werden, in dem die Karriere von Thuns internationale Wege einschlägt. In der französischen Mini-Serie "La Lance de la destinée" ist er an der Seite von Hélène Seuzaret in der Rolle des Erick Engel zu sehen.