Samuel L. Jackson
Geboren in USA
Als eleganter, mit Bibelzitaten und gewaltiger Donnerstimme rhetorisch und mit dem Colt tödlich überzeugender Killer ist er in "Pulp Fiction" in die Filmgeschichte eingegangen und hat die Standards für Action Men dieser Art neu definiert. Der 1948 geborene Samuel L. Jackson hat sich zudem erfolgreich an eine Ikone des schwarzen Kinos der 70er-Jahre gewagt und den Privatdetektiv John "Shaft" (damals Richard Roundtree) 2000 wieder aufleben lassen.
Wie Laurence Fishburne und Wesley Snipes gehört Jackson zu den gefragtesten schwarzen Darstellern, beherrscht aber ein größeres Repertoire als die Kollegen.
So wechselt er bruchlos vom eloquenten Waffenhändler ("Jackie Brown") zum Geigenspezialisten ("Die rote Violine), vom Unterwasserforscher ("Sphere") zum Jedi-Ritter ("Star Wars: Episode 1", "Episode 2", "Episode 3") und Comic-Superhelden (als Nick Fury im Action-Franchise "Iron Man" und bei den "Avengers"), vom Militär ("U-571") zum Cracksüchtigen ("Jungle Fever"), vom Terroristenjäger ("Stirb langsam 3") zum Opfer der Südstaatenjustiz ("Die Jury") oder vom Drogendealer im Schottenrock ("The 51st State") zum Versicherungsagenten ("Spurwechsel").
Jackson spielte schon ab 1972 im Film, trat aber auch häufig im Theater auf und konzentriert sich erst seit 1989 ("Sea of Love") auf die Filmarbeit. Für das Fernsehen war er u.a. in John Frankenheimers Gefängnisdrama "Against the Wall" zu sehen, das ihm mehrere Award-Nominierungen einbrachte. Seine außergewöhnliche Begabung, mit spannenden psychologischen Duellen einen ganzen Film tragen zu können, zeigte er als Chicagoer Polizist und Spezialist für Geiselverhandlungen, der selbst zum Geiselnehmer wird, in einem virtuosen Schauspielerduell mit Kevin Spacey in "Verhandlungssache". In M. Night Shyamalans "Unbreakable - Unzerbrechlich" bot er als exzentrischer Comichändler mit extrem zerbrechlichen Knochen den Gegenpol zu dem scheinbar "unzerbrechlichen" Bruce Willis.
Eine leichtere Übung für Jackson war seine Rolle in Rob Cohens erfolgreichen Action-Spektakel "xXx - Triple X", in dem er einen kleinkriminellen Extremsportler (Vin Diesel) zum Geheimagenten ausbilden musste - eine Aufgabe, die er auch in "xXx 2 - The Next Level" wieder erfüllte, dieses Mal mit Ice Cube als Schützling. Die Rolle des Ausbilders bzw. Mentors in verschiedenen Facetten scheint Jackson mittlerweile auf den Leib geschrieben: So durfte er in "S.W.A.T." eine Polizei-Spezialeinheit aufbauen, in "Basic" ging er als sadistischer Drillsergeant im Rahmen einer Übung mit seinen Auszubildenden im Dschungel verloren und in "Twisted - Der erste Verdacht" spielte er den Mentor einer Polizistin (Ashley Judd), deren Sex-Partner einem Serienkiller zum Opfer fallen.
Während Jackson diesen Rollentypus einmal mehr in "Coach Carter" variierte, wo er als titelgebender Basketballtrainer versucht, aus den Verlierertypen einer Highschool-Mannschaft Gewinner und bessere Schüler zu machen, brach er in John Boormans "Country of My Skull", der auf der Berlinale 2004 gezeigt wurde, daraus aus: Als amerikanischer schwarzer Hautfarbe Journalist verliebt er sich während der Anhörungen der Wahrheitskommission in Südafrika in eine weiße südafrikanische Journalistin (Juliette Binoche).
Komisch zeigte sich Samuel L. Jackson als Superbulle in "Die etwas anderen Cops", bevor er erneut für Quentin Tarantino in "Django Unchained" als brutaler Verräter an seinen schwarzen Leidensgenossen brillierte. Im "Robocop"-Remake treibt er den Cyborg-Polizisten zu Höchstleistung und aktuell tritt er quasi das filmische Erbe von Barack Obama an: In "Big Game" stürzt er als US-Präsident beinahe mit der Air Force One ab und muss sich mithilfe eines 13-jährigen Jungen durch die finnische Wildnis kämpfen - in jeder Hinsicht eine Rolle ganz nach Jacksons Geschmack!