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Serge Reggiani
Geboren am 02.05.1922 in Reggio Emilia
Zu Beginn seiner Karriere spielte er tragisch Liebende, die eindrucksvoll in den Selbstmord oder unter die Guillotine getrieben wurden, dann oft von Freunden betrogener Gangster oder Kleingauner. In späteren Jahren spielte Serge Reggiani, der gelegentlich auch als Kommissar in französischen Unterweltfilmen eingesetzt wurde, müde Männer, die von politischen Idealen enttäuscht wurden oder denen die Hoffnung verloren gegangen ist. Reggiani, geboren 1922 in Italien, wirkt zart, aber zäh, gedrungen, aber stolz, und als solcher war er der Soldat, der mit Simone Signoret als Hure in Max Ophüls' "Der Reigen" das Karussell der Liebesbegegnungen eröffnet. Reggiani feierte als Verbrecher aus Liebe in "Goldhelm" Triumphe und war in Jean-Pierre Melvilles "Der Teufel mit der weißen Weste" der Gangster, der fälschlicherweise glaubt, von Jean-Paul Belmondo hereingelegt worden zu sein, und vergeblich versucht, den auf seinen ehemaligen Freund angesetzten Killer zu stoppen. Er war der gescheiterte Schriftsteller Paul in Claude Sautets "Vincent, François, Paul und die anderen" und gehört zu jenem bürgerlichen Freundeskreis, den Sautet in seinen Filmen liebevoll zeichnet. Als alter Kommunist in "Der Bienenzüchter" sind seine Utopien dahin. Reggiani wurde in Frankreich seit den 60er-Jahren als Chansonnier bekannt und mehrfach ausgezeichnet. Nach dem Selbstmord seines Sohnes 1980 beendete er diese Karriere abrupt, erklärte 1986, sein eigentliches Interesse gelte der bildenden Kunst. 1990 veröffentlichte er seine Memoiren.
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