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Tom Hanks
Geboren am 09.07.1956 in Concord, Kalifornien
Mit dem modernen Simplicissimus und uramerikanischen "Forrest Gump" schuf er eine Kinofigur von mythischen Ausmaßen, die schnell sprichwörtlich wurde und deren "Gumpismen" ("Die Welt ist wie eine Pralinenschachtel") in den Sprachschatz eingingen. Forrest Gump, eine Rolle, die die bessere, weil naive und helle Seite der US-Gesellschaft repräsentiert, war indes in den Figuren, die der 1956 geborene Tom Hanks zuvor gespielt hatte, schon angelegt.
Hanks war einer der Astronauten in dem (authentischen) Weltraumdrama um "Apollo 13", verliebte sich in die Sirene Daryl Hannah ("Splash") und bestand als Polizist neben einem Sabberhund ("Scott & Huutsch"). In der romantischen Komödie "Schlaflos in Seattle" fand er durch seinen Sohn und eine Radioshow die große Liebe seines Lebens mit Meg Ryan, an deren Seite er schon in "Joe gegen den Vulkan" (erfolglos) gespielt hatte und die er fünf Jahre später in "E-Mail für Dich" als rivalisierender Buchhändler erneut in sein Herz schloss.
Hanks verkörpert Amerika selbst, das Urvertrauen einer krisenlosen Gesellschaft, die an Werte, Traditionen und Normen glaubt und vor allem Menschlichkeit auf ihre Fahnen geschrieben hat. Selbst sein aidskranker Anwalt in "Philadelphia" schaffte noch im Tod die Versöhnung mit der Welt. Das Kind im Manne hatte er in "Big" ausgelebt, und das Raubein mit Herz als Coach einer weiblichen Baseballmannschaft, zu der Madonna und Geena Davis gehörten, in "Eine Klasse für sich".
Fülliger geworden, war Hanks in dem Zuchthausfilm "The Green Mile" der sanfteste Wärter aller Zeiten. Als auf einer einsamen Insel gestrandeter Nachfolger von Robinson Crusoe brillierte er 2000 in "Verschollen". Nicht weniger beeindruckte er in Steven Spielbergs Oscar-gekröntem Kriegsdrama "Der Soldat James Ryan". Für Spielberg stand er außerdem in dessen Gangster-Epos "Catch Me If You Can" als überkorrekter FBI-Agent, der sich an die Fersen eines Nachwuchsgauners (Leonardo DiCaprio) heftet, sowie in "Terminal" als Osteuropäer Viktor Navorski, der auf dem Flughafen von New York festsitzt, vor der Kamera.
Im Gangster-Epos "Road to Perdition" zeigte der auf die Darstellung des personifizierten guten Gewissens spezialisierte Hanks ebenso überzeugend sein böses Gesicht als Berufskiller, der den Mord an seiner Frau und seinem Sohn rächt. Etwas humorvoller war dagegen seine Rolle als Anführer eines Gauner-Quintetts im Remake der schwarzen Komödie "Ladykillers" durch die Coen-Brüder angelegt. Für den animierten Weihnachtsfilm "Der Polarexpress" lieferte Hanks in fünf Rollen die schauspielerischen Darbietungen, die dann komplett auf digitale Figuren übertragen wurden.
Seine Blockbuster-Qualitäten stellte Tom Hanks erneut als Symbolologe Robert Langdon in "Sakrileg" und "Illuminati" unter Beweis, den zwei Verfilmungen um die Kultfigur von Autor Dan Brown. Teil 3 "The Lost Symbol" ist bereits in der Mache.
In der Satire "Der Krieg des Charlie Wilson" gab Hanks als mit allen Wassern gewaschener, wiewohl höchst engagierter Abgeordneter Einblicke in die wahnwitzigen Mechanismen der US-Außenpolitik. Als Traumduo mit Julia Roberts drückte er dann in "Larry Crowne" als Mittvierziger wieder die Schulbank.
Richtig ernst macht Tom Hanks nun wieder im oscarnominierten 9/11-Drama "Extrem laut und unglaublich nah" nach dem Roman von Jonathan Safran Foer ("Alles ist erleuchtet").
Hanks ist neben Spencer Tracy der einzige Schauspieler, der zwei Oscars (für "Philadelphia" und "Forrest Gump") hintereinander gewann. Sein Regiedebüt gab er 1996 mit "That Thing You Do!", eine Komödie über eine One-Hit-Wonder-Band in den 60er-Jahren. Hanks, der sich selbst als langweiligen Durchschnittstyp und Familienmenschen bezeichnet, gilt als einer der umgänglichsten Hollywood-Stars.
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