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Ursula Werner
Geboren am 28.09.1943 in Berlin
Deutsche Schauspielerin. Von anfangs komischen, rührenden und burschikosen Rollen in Kinder- und Jugendfilmen der Defa, entwickelte sich Ursula Werner zur gestandenen Charakterdarstellerin. In der DDR spielte sie mehrfach unter den Regisseuren Herrmann Zschoche, Roland Oehme und Karola Hattop, verfolgte parallel eine Karriere auf dem Theater. Nach der Wiedervereinigung sporadisch in Kinofilmen und TV-Produktionen zu sehen, fiel sie mit der Hauptrolle der Mittsechzigerin Inge in Andreas Dresens "Wolke Neun" (2008) spektakulär auf: Als Hausfrau und Änderungsschneiderin folgt sie den Schmetterlingen im Bauch, beginnt eine Liebesaffäre mit einem älteren Mann und gibt ihre Ehe auf. Mit körperlicher Selbstverständlichkeit spielt Werner vor der Kamera nackt in den Liebesszenen und bricht das Tabu der Darstellung von Sex im Alter.
Ursula Werner wurde 1943 in Eberswalde bei Berlin geboren, arbeitete als Möbeltischlerin und war Darstellerin im Arbeitertheater. Während des Studiums an der Schauspielschule Berlin-Schöneweide gab sie ein Gastspiel im Kabarett "Die Distel", war 1968-1974 in Halle, seither am Maxim-Gorki-Theater in Berlin, wo sie 1979 festes Mitglied wurde. Auf der Bühne spielte sie in "Hamlet", "Die Dreigroschenoper" und unter der Regie von Katharina Thalbach in Anton Tschechows "Die Möwe". Thomas Langhoff adaptierte 1983 seine Tschechow-Inszenierung "Drei Schwestern", wo sie die Mascha spielt, für den Film.
Ursula Werner debütierte 1961 in einem Studentenfilm ("Die Sorgenkinder") und hatte 1967 an der Seite von Manfred Krug in "Frau Venus und der Teufel" ihre erste größere Rolle. Bis 1989 spielte sie in über zwanzig Defa-Produktionen, so in Konrad Wolfs Satire "Der nackte Mann auf dem Sportplatz" (1974). Werner drehte mehrfach mit Regisseur Herrmann Zschoche ("Glück im Hinterhaus", 1978; "Bürgschaft für ein Jahr", 1981; "Insel der Schwäne", 1982) und Regisseurin Karola Hattop ("Ich liebe Viktor", 1984; "Jan Oppen", 1987). Hoch gelobt wurden ihre Darstellungen der jungen Parteisekretärin Dr. Angelika Unglaube in Roland Oehmes Komödie "Ein irrer Duft von frischem Heu" (1977) und der Geliebten in Oehmes "Meine Frau Inge und meine Frau Schmidt" (1985, mit Katrin Sass).
Werner spielte anfangs kumpelhafte, patente und aufmunternde junge Mädchen, später gestandene Frauen, die als Frauenärztin, Kommissarin, Richterin, Mutter, Nachbarin und Hausfrau selbstbewusst durchs Leben gehen. Nach 1989 blieb Werner beim Maxim-Gorki-Theater und war in knapp zwanzig Filmen zu sehen. Eine regelmäßige Nebenrolle hatte sie als Frau Mellin in der Internatsserie "Schloss Einstein" (2001-2007). Mit Andreas Dresen arbeitete Werner zuvor in Nebenrollen in "Die Polizistin" (2000) und als Kommissarin in "Willenbrock" (2004). 2008 ist sie in Markus F. Adrians Thriller "Narrenspiel" zu sehen.
Ursula Werner wurde 1989 mit dem Goethepreis der Stadt Berlin ausgezeichnet.
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