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Vittorio Gassman
Geboren am 01.09.1922 in Genua
Mit Marcello Mastroianni, Ugo Tognazzi, Alberto Sordi und Nino Manfredi gehörte Vittorio Gassman (1922 - 2000) zu den großen Fünf der "commedia all'italiana", jener mit Witz, Satire, Realitätsblick und Schwadronieren aufwartenden Spielform der Komödie, in der er seit "Diebe haben's schwer" (1958) Triumphe feierte. Gassman, mit seiner hünenhaften Statur und den schwarzen Haaren ein gutaussehender Mann mit markantem Profil und einer Raubvogelnase, stand seit 1943 auf der Bühne und gründete in den 50er Jahren ein eigenes Ensemble. Im Film wurde er 1948 schlagartig berühmt als Bandit und Freund der Reiserntehelferin Silvana Mangano, die er in dem Welterfolg "Bitterer Reis" mit der Peitsche schlägt und in sexueller Abhängigkeit hält. Die damals ungekannte Draufgängerattitüde des Exzentrikers Gassman brachte ihm sogar Mantel-und-Degen-Rollen ("Mit Schwert und Maske") ein, aber am wohlsten fühlte er sich in den zeitgenössischen Lustspielen ("Verliebt in scharfe Kurven") und Melodramen ("Mambo", "Anna"). Seine extravaganteste Rolle war der heruntergekommene mittelalterliche Adelige Branca Leone da Nurcia, den er ein zwei tragikomischen Abenteuern ("Branca Leone" und "Branca Leone auf Kreuzzug ins Heilige Land") verkörperte, die viel vom Witz und der Groteske der späteren Monty-Python-Filme vorwegnahmen. Gassman war zynischer eleganter Schurke ebenso, wie gepflegter Playboy, schlichter stotternder Dieb oder blinder, verbitterter und erotomaner Offizier in "Der Duft der Frauen", (Darstellerpreis in Cannes) mit dem er 1974 einen Welterfolg landete (und der später mit Al Pacino ein US-Remake erfuhr). Zwischen seinen Engagements in Italien, wo er wegen seiner Popularität nie im Fernsehen auftrat, arbeitete Gassman in internationalen Koproduktionen ("Krieg und Frieden") und beherrschte die Szene in Filmen von Robert Altman ("Eine Hochzeit", "Quintett"). Er wirkte in vielen wenig gehaltvollen Filmen ("Die nackte Bombe") mit und wandte sich im Alter vermehrt den Sonderlingen zu, so 1991 in "Opa spielt verrückt". Privat hatte Gassman mit Depressionen zu kämpfen. Anfang der 80er gründete er eine Schauspielschule, schrieb 1981 seine Autobiografie und 1990 einen Roman.
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