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Xaver Schwarzenberger

Geboren in Österreich

Als "Regisseur, der seine eigenen Filme fotografiert" (Eigenaussage), ist Xaver Schwarzenberger einer der wichtigsten deutschsprachigen Kameramänner und vielseitigsten Regisseure. Schwarzenberger fotografierte die letzten Arbeiten von Rainer Werner Fassbinder, nahm Auftragsarbeiten für Tendenzkomödien an und hat zwischen 1982 und 2005 mehr als 40 eigene Spielfilme inszeniert, die meisten für das österreichische Fernsehen und nach Drehbuchvorlagen seiner Frau Ulrike (Ulli) Schwarzenberger.

Schwarzenbergers subtile Kameraarbeit geht von der Dominanz des Bildes und des Lichts aus, die soviel erzählen sollen, dass große Teile des Dialogs überflüssig werden. Erklärtes Vorbild ist der italienische Kameramann Gianni di Venanzo (Filme für Federico Fellini und Michelangelo Antonioni). Schwarzenberger experimentierte in der Stummfilmtradition mit Schwarz-Weiß-Film ("Die Sehnsucht der Veronika Voss"), weil er Grautöne verabscheut. Er ging in "Lola" an die Grenzen einer bonbonbunten Farbpalette und bevorzugt effektvoll halbdunkle Licht- und Schattenwirkungen, Nebelschwaden und harte Kontraste. Als er in Frankreich bei zwei Filmen mit Jean-Paul Belmondo ("Das As der Asse", "Der Außenseiter") das Licht setzte, entwickelte er für die Studioarbeit ein System von Leuchtstoffröhren, das sich als "KinoFlo" in Europa durchsetzte.

Schwarzenberger wurde 1946 in Wien geboren, ist ausgebildeter Reprofotograf und Kameramann nach Neigung und Ambition. Nach einer Volontärzeit beim Fernsehen arbeitete er an Dokumentar- und TV-Filmen, darunter ein "Tatort" für Axel Corti und die viel gerühmte "Alpensaga". RWF verpflichtete ihn 1980 für seinen Zwölfteiler "Berlin Alexanderplatz", dessen für das Fernsehen "zu dunkle Bilder" einen Skandal verursachten. Für RWF entstanden die Melodramen "Lili Marleen", "Lola", "Die Sehnsucht der Veronika Voss" und "Querelle". Er fotografierte Loriots "Ödipussi" und sorgte für den Glamourlook in Helmut Dietls Satire "Schtonk!".

1994 schloss Schwarzenberger mit dem ORF einen Exklusivvertrag über fünf Jahre, der 2000 um weitere fünf Jahre verlängert wurde und ihn zu mindestens zwei Filmen pro Jahr verpflichtet. In dieser Zeit entstanden u. a. mehrere Filme mit Senta Berger ("Nacht der Nächte", "Bella Ciao", "Lamorte", "Einmal so wie ich will"). Er adaptierte Ludwig Ganghofer ("Gewitter im Mai"), Biografisches über "Andreas Hofer" (2002) und "Margarethe Steiff" (2005) und inszenierte die bissigen Familiensatiren "Single Bells" und "O Palmenbaum". Als Auftragsarbeiten betrachtet Schwarzenberger die Regie zu den "Otto"-Komödien, den Beziehungsklamauk "Beim nächsten Mann wird alles anders" und "Tafelspitz" (mit Christiane Hörbiger).

Für seine erste Regiearbeit, die Dorf- und Schuldgeschichte "Der stille Ozean", wurde Schwarzenberger auf Anhieb mit dem Silbernen Bären 1982 und dem Deutschen Kamerapreis ausgezeichnet. Die als aufregender Alpenwestern inszenierte Hundegeschichte "Krambambuli" (nach Marie von Ebner-Eschenbach) brachte ihm 1999 den Adolf-Grimme-Preis ein. 2005 erhielt Schwarzenberger den Ehrenpreis des Deutschen Kamerapreises.

Mit Erwin Steinhauer als besorgten Vater, der seine Tochter Gilda (Phillippa Galli) aus "Schutz" in einer Scheinwelt isoliert, inszenierte er 2005 das Drama "Meine schöne Tochter". Einmal mehr nach einer Vorlage seiner Ehefrau Ulrike drehte er die schwarze Komödie "Feine Dame", die von einer fatalen Ménage à trois und der bitteren Rache einer Zahnarztgattin handelt. 2008 folgte der Einsemblefilm "Copacabana" nach einem Drehbuch von Stefan Rogall: Bruno Ganz als scheinbar glücklicher Familienvater feiert mit seiner Gattin (Nicole Heesters) den 35. Hochzeitstag und der Zuschauer wird Zeuge eines Familienporträts mit allen dazugehörigen kleinen oder auch großen Geheimnissen des Familienalltags.

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